Aufwand
Relativ hoch, da das Modell angelegt, gepflegt, diskutiert wird.
Zeitliche Einbettung
Es empfiehlt sich eine frühzeitige und kontinuierliche Einbettung, das das Modell als Planungs- und Feedback-system genutzt wird.
Ziel
Ziel des Phasenmodells zur Living Lab-Planung ist es, die Prozesse der einzelnen Partner*innen sowie die notwendigen Kooperationszusammenhänge darzustellen, in Verbindung zu setzen und dadurch besser planen zu können. Vor allem in komplexeren Reallabor-Tests ist eine Abfolge verschiedener Teststufen sinnvoll oder notwendig. Um relevante Übertragungen und die stufenweise Entwicklung (z.B. einer Technologie oder einer App) realisieren zu können muss das Dokument kontinuierlich aktiv aktualisiert werden. Die so auch grafisch entstehende Übersicht ermöglicht es, ansonsten in wenig präsente strukturelle, terminliche oder räumliche Zusammenhänge besser sichtbar zu machen.
Idee und spezifische Form
Die Idee des Phasenmodells folgt grundsätzlich dem Ansatz eines GANT-Charts. Der relevante Unterschied besteht allerdings in der anwendungsorientierten Handhabe des Dokuments. Das heißt, ein Phasenmodell muss als Living Document z.B. in einer Kooperationsplattform wie Miro angelegt und aktiv gepflegt und kommuniziert werden. Damit rückt seine Funktion stark aus der Kontroll- und Ziellogik gewohnter GANT-Charts heraus und legt den Fokus auf dynamische Kooperationszusammenhänge. Meilensteine sind in diesem Fall also durchaus (in einem bestimmten begründeten Rahmen) verschiebbar und werden als Punkte neuralgischer Aktivität verstanden. Es geht an dieser Stelle also hauptsächlich darum, die durch den Projektantrag gesetzten Ziele in der operativen Umsetzung zu spiegeln und die Anforderungen einer absehbaren sowie veränderlichen äußeren Realität (z.B. auch Corona-Pandemie, Krieg etc.) zu berücksichtigen.
Die spezifische entwickelte Form besteht aus mehreren Elementen: Die beispielhaften 5 Phasen bilden die logische Abfolge vom Aufbau des Living Labs bis hin zur Evaluation der erzeugten Ergebnisse ab. Sie erstrecken sich über die ebenfalls dargestellten Jahre, inklusive der Jahreszeiten. Diese waren im Projekt von Bedeutung, da öffentliche App- und Verkehrstests Temperature, Wetter, Ferien, Abwesenheiten usw. berücksichtigen müssen. Die farbigen Post-Its verweisen auf die Zugehörigkeit zu verschiedenen Partner*innen und deren Verantwortlichkeiten. Pfeilsysteme und zusätzliche textliche Informationen helfen Zusammenhänge oder auch offene Fragen darzustellen. Die Zeilen der Übersicht repräsentieren die übertragenen Kernfeatures für Reallabore und stellen damit die inhaltliche Vollständigkeit der vermerkten Aufgabenpakete sicher. Fehlstellen sind auf diese Weise direkt optisch ersichtlich. Neben diesen (erweiterbaren) Elementen ist die regelmäßige kooperative Zusammenarbeit an und mit dem Dokument absolut ausschlaggebend. Hier empfiehlt es sich eine Institution zu benennen, die für die Einhaltung dieser Regelmäßigkeit Sorge trägt.
Das Phasenmodell des Projektes MaaS L.A.B.S. mit seinen aufeinander aufbauenden Stufen:
Umsetzung im Projekt MaaS L.A.B.S.
Im Projekt MaaS L.A.B.S. wurde das Phasenmodell als Hilfsmittel im interdisziplinären Testplanungsprozess eingesetzt. Das Tools wurde zum zentralen Dokument zur Verankerung der konkreten Testausgestaltungen. Sowohl die Lab-Architektur als auch Einzelkomponenten der App sowie letztlich das Zusammenspiel zwischen Live-Tests, Technologie, Verkehrsträgern, Akteur*innen und Nutzer*innen wurde hierüber orchestriert.
Zielgruppe / Rollen / Agents
Alle Projektpartner*innen, die an der operativen Umsetzung der jeweiligen Tests beteiligt sind.
Benötigte Fertigkeiten & Ressourcen
Kompetenzen in der Aufwandsabschätzung und Planung der Einzelpartner*innen
Fähigkeit zum Perspektivwechsel in der interdisziplinären Abstimmung
Prozessoffenheit, Selbstverpflichtung, Kommunikationsbereitschaft
Frustrationstoleranz sollten schwer vereinbare Umsetzungslogiken kollidieren
- Bereitschaft zur effektiven Weitergabe der erzielten Ergebnisse (Abstimmungen) in die Institutionsinternen Kanäle
Erfolgskontrolle / Qualitätssicherung
Die Verwendung s des Tools sollte in einem frühen Review-Prozess von allen beteiligten Partner*innen bewertet und ggf. Anpassungen vorgenommen werden. Der Abgleich des Phasenmodells mit den formulierten Projektzielen bietet Hinweise auf seine Wirksamkeit. Sollten Testbausteine auftauchen, die mehrfach verschoben werden, so sollte ein kommunikatives Warnsystem etabliert werden, welches hilft, die dahinter liegenden Hemmnisse zu diskutieren, zu identifizieren und zu beseitigen.